top of page

🤖 KI im Recruiting: Gamechanger oder Fehlbesetzung?


Ich gebe zu: Als ich das erste Mal hörte, dass KI Vorstellungsgespräche mit Bewerbenden analysieren und sogar nonverbale Signale deuten kann, war ich skeptisch. Will ich wirklich, dass ein Algorithmus anhand meiner Stirnrunzeln meine Empathie bewertet?

Heute denke ich differenzierter.


Künstliche Intelligenz im Recruiting kann uns Arbeit abnehmen, Prozesse beschleunigen – wenn wir sie mit Verstand einsetzen. Aber: Sie ersetzt nicht das Gespräch auf Augenhöhe. Und schon gar nicht unser Bauchgefühl.


💡 Meine Learnings & Tipps für den klugen KI-Einsatz im Recruiting


1. KI kann Interviews vorbereiten – aber nicht führen

Ein gut trainierter Bot kann passende Fragen vorschlagen, Termine koordinieren, Lebensläufe analysieren. Super effizient. Aber im Gespräch selbst zählt Persönlichkeit. Echtes Interesse. Zwischenzeilen. Das kann (noch?) keine KI.

➡️ Mein Tipp: Nutze KI zur Vorbereitung und Struktur – aber führe die Interviews weiterhin selbst. Und gerne auch mal ohne Skript.


2. Soft Skills kann man nicht berechnen

Es gibt Tools, die nonverbale Signale auswerten und Soft Skills wie Offenheit oder Teamfähigkeit prognostizieren wollen. Klingt spannend – aber bitte mit Vorsicht. Menschen sind keine Maschinen, und Verhalten ist kontextabhängig.

➡️ Mein Tipp: Nutze solche Tools unterstützend – nie als alleinige Entscheidungsbasis.


3. KI braucht gute Daten – und Kontrolle

Was viele unterschätzen: KI ist nicht neutral. Sie lernt aus Daten. Und wenn diese verzerrt sind, werden auch die Ergebnisse verzerrt. (Stichwort: Amazon-Recruiting-Debakel 2018.) Deshalb braucht es menschliche Kontrolle.

➡️ Mein Tipp: Trainiere Tools bewusst und divers. Und schau regelmäßig kritisch drauf, was sie tun – und warum.


4. Transparenz schafft Vertrauen

Bewerbende haben oft ein ungutes Gefühl, wenn sie merken, dass eine Maschine im Spiel ist. Viele empfinden KI als unpersönlich und intransparent – obwohl sie kaum echte Erfahrungen damit gemacht haben.

➡️ Mein Tipp: Sag offen, wann und wie KI im Prozess verwendet wird. Und: Stelle immer auch einen echten Menschen an die Seite. Für Rückfragen, für Vertrauen, für echtes Interesse.


5. Nicht alles, was möglich ist, ist auch sinnvoll

KI in der Neurotechnologie? Gehirnströme im Bewerbungsgespräch? Klingt nach Sci-Fi – und ist vielleicht bald Realität. Aber: Brauchen wir das wirklich?

➡️ Mein Tipp: Frag dich bei jedem Tool: Würde ich selbst damit beurteilt werden wollen?


Mein Fazit: KI ist kein Feind im Recruiting – sondern ein Helfer.



Wenn wir sie klug, transparent und fair einsetzen, profitieren alle: Recruiter:innen sparen Zeit und können sich auf echte Gespräche konzentrieren. Und Bewerbende erleben eine modernere, effizientere Candidate Journey – mit Menschlichkeit im Mittelpunkt.


Was sind eure Erfahrungen mit KI im Bewerbungsprozess – als HR oder als Bewerber:in?


Ich freue mich auf den Austausch!

 
 
 

Comments


bottom of page